Positive Auswirkungen durch Pflanzen

Dass Pflanzen die Luft reinigen können und Schadstoffe speichern, ist unumstritten. Die US-Weltraumbehörde NASA hat in einer Studie die Auswirkungen sogar einmal untersucht, um die Luft in den Raumstationen zu verbessern. In den 1989 veröffentlichten Ergebnissen, zeigt sich, dass vor allem die Efeutute, das Einblatt und die Grünlilie Schadstoffe aufnehmen und so einen positiven Effekt auf die Umgebung haben. Pflanzen mit vielen großen Blättern wie der Drachenbaum binden außerdem Staub und befeuchten die Luft, indem sie das Gießwasser verdunsten. Das klingt zwar alles richtig gut, leider müssen wir dich jetzt aber etwas enttäuschen: Du wirst wahrscheinlich keine starken Auswirkungen deiner Zimmerpflanzen merken. Die entsprechenden Studien wurden nämlich in Laboren durchgeführt. In der Realität bräuchtest du schon einige Efeututen oder Drachenbäume, damit sich Luft in deinem Zimmer merklich verbessert. Das ist aber natürlich kein Grund deinen grünen Mitbewohnern abzuschwören. Die anderen positiven Effekte kannst du nämlich auch in deinem Zuhause feststellen.

Deine Zimmerpflanzen sehen nicht nur toll aus und zaubern dir dadurch ein Lächeln ins Gesicht, sondern sie helfen dir tatsächlich dabei dich zu entspannen. Die Stresshormone sinken sogar schon, wenn du deine grünen Lieblinge nur anschaust. Besonders gut wirken deine Pflanzen aber auf dein Wohlbefinden, wenn du dich um sie kümmerst. Der Forscher Ke-Tsung Han hat in seiner Studie genau das Phänomen untersucht: Die Hälfte einer Gruppe Jugendlicher musste sich ein halbes Jahr lang um Zimmerpflanzen kümmern, während die anderen diese nur um sich hatten. Bei den Teilnehmer:innen, die sich aktiv mit ihren grünen Mitbewohnern beschäftigt haben, wurde Stress besser abgebaut, als bei der anderen Gruppe. Ganz davon abgesehen, dass deine Pflanzen anders als in der Studie vermutlich nicht von jemand anderem mit ausreichend Wasser und Nahrung versorgt werden und irgendwann eingehen würden, tut die Pflege also auch dir gut. Wenn das nicht ein guter Grund ist, zu schauen, ob deine Lieblinge mal wieder einen neuen Topf oder Dünger brauchen.

Stressabbau verbessert nicht nur deine mentale Gesundheit, sondern auch dein körperliches Wohlbefinden. Du kannst zum Beispiel abends besser einschlafen, wenn du entspannt bist. Das kann man sogar am Blutdruck erkennen: Stresshormone sorgen für einen Anstieg und das ist auf Dauer nicht besonders gesund. Mit deinem heimischen Dschungel kannst du dem aber entgegenwirken. Statt Yoga oder Meditation kannst du also beim nächsten Mal einfach einige Minuten deine Pflanzen beobachten, um dich zu beruhigen – oder du verbindest beides für das volle Maß an Entspannung.

Dass Zimmerpflanzen häufig in Büros zu finden sind ist kein Zufall. Die grünen Kollegen haben gleich mehrere positive Auswirkungen auf die Arbeit. Arbeitsplätze, die von Pflanzen umgeben sind, sollen die Produktivität steigern. Woran das genau liegt ist bislang noch nicht klar. Möglicherweise trägt doch die luftreinigende Wirkung oder die Umwandlung von Kohlenstoffdioxid zu Sauerstoff dazu bei, indem die Energie gesteigert wird. Vielleicht sorgt auch einfach der Anblick von schönen Zimmerpflanzen für ein besseres Wohlbefinden und deshalb steigen Konzentration und Motivation. Fest steht auf jeden Fall, dass Pflanzen an deinem Schreibtisch nicht fehlen dürfen. Das hat sogar noch weitere gute Gründe: Angeblich wird sogar deine Kreativität und dein Gedächtnis durch die grünen Mitbewohner verbessert. Selbst wenn du nicht alle diese positiven Wirkungen merkst, wenn du am Schreibtisch sitzt – einen dieser Effekte haben sie bestimmt auch auf dich.

Welche Pflanzen am Ende einen Platz in deinen vier Wänden finden hängt natürlich einzig und allein von deinem persönlichen Geschmack ab. Eine besonders tolle optische Wirkung erzielen große Zimmerpflanzen. Damit du ein bisschen Inspiration für deinen nächsten Pflanzenkauf bekommst, stellen wir dir unsere Lieblinge vor.

Calathea

Die Calathea stammt aus den tropischen Regenwäldern Brasiliens und ist vor allem wegen ihrer bunt marmorierten Blätter ein echter Hingucker. Auch wenn sie nicht ganz pflegeleicht ist, lohnt sich eine Calathea auf jeden Fall, um ein bisschen Dschungel-Flair in deine Wohnung zu bringen. Außerdem beruhigt sie dich vielleicht besonders gut, wenn du sie beobachtest. Jeden Abend schließt sie ihre Blätter mit einem Rascheln und öffnet sie am nächsten Morgen wieder.

Geigenfeige

Wenn du eine grüne Mitbewohnerin suchst, die besonders groß wird, dann ist die Geigenfeige genau das Richtige für dich. In der Regel wird sie zwei Meter groß – je nach Pflege kann sie aber sogar die vier Meter erreichen und dein Zimmer damit deutlich grüner machen.

Musa

Die Bananenpflanze versetzt dich vor allem mit ihren großen dunkelgrünen Blättern in eine tropische Stimmung. Damit diese auch schön bleiben, braucht die Pflanze genügend Aufmerksamkeit von dir. So freut sie sich im Sommer fast jeden Tag über etwas Wasser, da sie über die Blätter sehr viel Feuchtigkeit verdunstet. Außerdem wächst die Musa besonders schnell. Am besten topfst du sie deshalb einmal im Jahr um. Das klingt zwar alles erstmal nach ein bisschen Arbeit, aber eben auch nach Abwechslung und Entspannung nach einem langen Bürotag.

Efeutute

Was in einem echten Urban Jungle natürlich nicht fehlen darf ist eine Kletterpflanze. Der Klassiker ist hier die schon mehrfach erwähnte Efeutute. In einer Blumenampel verschönerst du damit die luftigen Höhen deines Zuhauses oder lässt sie um deine Möbel ranken. So oder so schenkt sie deinen Räumen und damit auch dir ein wohliges Gefühl.