Wenn die Temperaturen im Herbst langsam sinken und die kalte Jahreszeit vor der Tür steht, ist es Zeit sich um die Überwinterung deiner Kübelpflanzen zu kümmern. Wir verraten dir, wie deine Lieblinge den Winter wohlbehalten überstehen, und ob der frostige Balkon oder doch ein geschütztes Plätzchen im Haus zur Überwinterung geeignet sind.

Wie Kübelpflanzen am besten über den Winter kommen, hängt von der Pflanzenart ab. Einige winterharte Sorten können auf deinem Balkon bleiben. Die besonders beliebten Exoten sind aus ihrer Heimat allerdings ein wärmeres Klima gewöhnt und vertragen unseren frostigen Winter nicht. Sie ziehen deshalb in die Wohnung um und verbringen dort ihre Winterruhe.

Dazu gehören zum Beispiel mediterrane Balkonpflanzen. Tipps, wie du sie im Winter am besten pflegst, findest du übrigens hier:

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Wann werden Kübelpflanzen winterfest gemacht?

Wann der beste Zeitpunkt ist, deine Kübelpflanzen winterfest zu machen, hängt von den Temperaturen und der Herkunft der Pflanze ab. Kommt sie aus Südamerika oder Südafrika, fühlt sich bei unter zehn Grad nicht sehr wohl. Mediterrane Pflanzen, wie beispielsweise der Oleander, sind hingegen kältere Nächte gewohnt und können so auch länger deinen Balkon schmücken. Achte also immer auf die individuellen Bedürfnisse deiner Kübelpflanze. Selbst wenn sie so robust ist, dass sie auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern kann, solltest du daran denken, rechtzeitig schützende Maßnahmen zu treffen. Denn sinken die Temperaturen plötzlich nachts in die Minusgrade, können die Wurzelballen schnell gefrieren und zu unschönen Frostschäden an deiner Pflanze führen. Welche Vorbereitungen du treffen solltest, erfährst du im Folgenden.

Kübelpflanzen auf das Winterquartier vorbereiten

Egal, ob deine Pflanzen drinnen oder draußen überwintern – Ein paar grundlegende Maßnahmen solltest du für alle Kübelpflanzen beachten:

  • Schneide alle kranken oder beschädigten Triebe ab.
  • Untersuch deine Pflanzen gründlich auf Schädlinge, entferne betroffene Pflanzenteile und entsorg sie.
  • Warte bis die Erde möglichst trocken ist, bevor die Pflanze in ihr Winterquartier kommt. Das verhindert Wurzelfäulnis und erleichtert den Umzug.
  • Schneide die Pflanze, wenn sie nicht in deine Wohnung passt, etwas zurück.

Der große Rückschnitt wird am besten erst im neuen Frühjahr durchgeführt. Da findet die Wachstumsphase statt und die Schnittstellen können besser verheilen. Wenn du einen Oleander-Strauch überwintern willst, verzichte am besten komplett auf einen Rückschnitt im Herbst. Denn die Triebe bilden bereits die Blüten für das kommende Jahr aus.

Kübelpflanzen drinnen überwintern

Die nicht winterharten Kübelpflanzen können in drei Gruppen unterteilt werden: die Immergrünen, die Exoten und die Laubabwerfenden. Immergrüne Kübelpflanzen, wie beispielsweise Myrte, verbringen den Winter am liebsten an einem frostgeschützten Ort. Damit sie ihren Stoffwechsel reduzieren können und zur Ruhe kommen, ist der Standort am besten hell und kühl. Im Optimalfall beträgt die Temperatur fünf bis zehn Grad. Wenn es wärmer ist, wird der Stoffwechsel angekurbelt. Da dieser aber durch den jahreszeitenbedingten Lichtmangel gebremst wird, kommt deine Pflanze in ein Ungleichgewicht. Je dunkler der Standort ist, desto kühler darf es sein. Wenn du keinen hellen Ort hast, kann deine immergrüne Kübelpflanze bei etwas über null Grad im Dunkeln überwintern.

Auch exotische Kübelpflanzen gehören häufig zu den immergrünen Pflanzen und freuen sich über ein helles Winterquartier. Aufgrund ihrer Herkunft vertragen sie etwas höhere Temperaturen, als die immergrünen Pflanzen und können den Winter auch in leicht geheizten Räumen verbringen. Sie sind dafür etwas kälteempfindlicher und einige Arten, wie etwa die Dipladenia, werden am besten schon reingeholt, wenn die Temperatur unter zehn Grad sinkt.

Tipp: Wenn du regelmäßig deine Fensterscheiben putzt, bekommen die Pflanzen mehr Licht und fühlen sich wohler.

Geranien, Fuchsien und andere laubabwerfende Kübelpflanzen brauchen kein Licht in den Wintermonaten, da sie ohne ihre Blätter sowieso kaum Fotosynthese betreiben. Damit sie die Ruhephase genießen können, stehen sie am besten an einem kühlen Ort. Dadurch wird verhindert, dass sie frühzeitig austreiben.

Generell gilt für alle Kübelpflanzen, die drinnen überwintern:

  • Lieber etwas kühler, als zu warm.
  • Je niedriger die Temperatur, desto dunkler kann der Standort sein.

Kübelpflanzen draußen überwintern

Winterharte Kübelpflanzen, wie Rosen oder Ziergräser, können die kalte Jahreszeit auch im Freien verbringen. Um die Pflanzen auch draußen vor eisiger Kälte zu schützen, umwickelst du die Kübel mit Vlies oder Luftpolsterfolie und stellst sie auf Holz, Styropor oder eine andere Unterlage. Dadurch wird verhindert, dass der Wurzelballen erfriert. Auf die Erde kannst du zusätzlich Tannenzweige, Laub oder Bastmatten legen. Der optimale Standort zum Überwintern im Freien ist ein halbschattigen Ort nahe der Hauswand. Bekommt die Kübelpflanze tagsüber zu viel Sonne ab, ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ansonsten zu groß und die Winterruhe wird gestört. Am besten steht deine Kübelpflanze außerdem regengeschützt. Häufig ist nämlich das Hauptproblem nicht die Kälte, sondern die Feuchtigkeit, die sie in der Ruhephase nicht übermäßig benötigt.

Tipp: Wenn du mehrere Kübelpflanzen draußen überwinterst, stell sie am besten dicht nebeneinander. So können sie sich gegenseitig schützen.

Ab März, wenn die Temperatur über zehn Grad bleibt, kannst du den Winterschutz entfernen. Wenn du in einer Region lebst, in der es auch Anfang Mai noch regelmäßig zu Frost kommt, dann warte die Eisheiligen lieber noch ab, um deine Mitbewohner zu schützen.

Übrigens: Keine Sorge – auch im Winter musst du nicht auf einen bunten Balkon verzichten! Welche Pflanzen sich auch ohne Winterschutz bei eisigen Temperaturen wohlfühlen erfährst du hier:

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Kübelpflanzen im Winter richtig pflegen

Da die Kübelpflanzen während der Winterruhe ihren Stoffwechsel weitestgehend herunterfahren, brauchen sie nicht so viel Pflege. Auf zusätzliche Nährstoffe kannst du während der kalten Monate in der Regel verzichten. Pflanzen die in einem Winterquartier stehen, brauchen nur Wasser, wenn die Erde ausgetrocknet ist. Das ist meist alle ein bis zwei Wochen der Fall. Draußen überwinternde Kübelpflanzen, musst du hingegen kaum gießen, es sei denn, der Regen oder Schnee erreicht sie nicht. Nur deine immergrünen Kübelpflanzen freuen sich in einem trockenen Winter über zusätzliches Wasser.

Ansonsten gilt: Zu viel Feuchtigkeit schadet den Pflanzen mehr, als das sie ihnen hilft. Ob die Kübelpflanzen Frostschäden davon tragen, überprüfst du deshalb am besten regelmäßig. Da das meiste Wasser in den Trieben und Blättern ist, lassen diese als erstes ihre Köpfe hängen. Das ist aber häufig noch kein großes Problem. Erst, wenn die Wurzeln anfangen zu faulen sind die Kübelpflanzen nicht mehr zu retten und sterben ab. Wenn du mit einem Fingernagel ein bisschen von der Rinder der verholzten Stellen abkratzt und die Pflanze darunter noch grün ist, lebt sie noch. Um sie zu schützen, werden sie, sobald Anzeichen von Frostschäden zu sehen sind, mit noch mehr Vlies oder Zweigen geschützt. Übrigens: Schnee ist trotz der Feuchtigkeit ein wahrer Segen für deine draußen überwinternden Pflanzen. Er schützt deine Lieblinge nämlich auch, wenn er sich auf die Erde legt.

Leider ist es keine Seltenheit, dass Kübelpflanzen im Winterquartier mit Schädlingen zu kämpfen haben. Untersuche die Pflanzen regelmäßig, damit sich die Plage nicht auf alle Mitbewohner ausbreiten kann. Vor allem an den Blattunterseiten und Zweigen fühlen sich Schädlinge besonders wohl. Ist eine deiner Kübelpflanzen betroffen, braucht sie ein eigenes Quartier. Dort kannst du die Schädlinge bekämpfen.

Tipp: Lüfte das Winterquartier regelmäßig. Das beugt Schädlingen und braunen Blättern vor.

Wann geht’s wieder ins Freie?

Wenn es im Frühjahr langsam wieder wärmer wird, kannst du deine Kübelpflanzen allmählich wieder an den Balkon gewöhnen. An milden Tagen stellst du sie einfach für ein paar Stunden nach draußen. Die Pflanzen können dann auch wieder mit mehr Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Wichtig ist aber, das Auswintern nicht zu überstürzen. Auch Anfang Mai kann es nachts noch frieren. Deshalb kommen die Kübelpflanzen erst wieder komplett ins Freie, wenn die Eisheiligen vorbei sind. Das gilt auch für Kübelpflanzen, die den Winter im Freien verbracht haben. Sobald für sie keine Gefahr mehr droht, Frostschäden davon zu tragen, kannst du sie von ihrem Schutz befreien.

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