Im Winter brauchen Kakteen eine andere Pflege als im Sommer. Hier erfährst du, wie du deinen Kaktus im Winterschlaf richtig pflegst.
Da Kakteen ursprünglich aus der Wüste stammen, sind sie es gewohnt, dass nach einigen sehr warmen Monaten eine kältere Phase folgt. In der kühlen Phase pausieren sie ihr Wachstum und sammeln alle Kräfte, um im Frühling zu blühen. Stehen sie zu warm und bekommen deshalb keine Winterpause, können sie keine Kräfte sammeln und dementsprechend im Frühling auch nicht blühen. Gönne deinem Kaktus daher eine winterliche Ruhepause. Wie das funktioniert erfährst du hier:
Welche Kakteen sollten überwintert werden?
Nicht jede Kakteenart wird kalt überwintert. Einige Kakteenarten benötigen auch das ganze Jahr einen hellen, warmen Standort und müssen somit im Winter nicht umziehen. Zudem gibt es winterharte Sorten, die im Freien überwintern und auch Temperaturen bis -25 Grad trotzen. Informiere dich daher beim Kauf deines Kaktusses, um welche Art es sich handelt. Hier findest du eine grobe Übersicht über die Überwinterung der häufigsten Kakteenarten:
Warme Überwinterung | Kalte Überwinterung | Winterhart (Überwinterung Draußen) |
---|---|---|
Schlangenkaktus (Aprocactus) | Warzenkaktus (Mammillaria) | Säulenkaktus (Echinocereus) |
Greisenhauptkaktus (Cephalocerus) | Zwergkaktus (Rebutia) | Kugelkaktus (Escobaria) |
Melonenkaktus (Melocactus) | Bauernkaktus (Echinopsis) | Feigenkaktus (Opuntien) |
Tipp: Beachte, dass auch Kakteen, die nicht in ein Winterquartier umziehen aufgrund der geringeren Lichtmenge weniger gegossen und nicht gedüngt werden sollten.
Wann sollte der Kaktus überwintern?
Die meisten Kakteen sollten zwischen Oktober und Februar in ihre Ruhepause gehen und dafür in ihr Winterquartier umziehen. Einige Kakteenarten, wie der Weihnachtskaktus, blühen allerdings in genau dieser Zeit und sollten daher bereits im September eine Ruhepause bekommen. Da der Weihnachtskaktus eine Ausnahme bildet, kannst du hier mehr über seine Pflege lesen:
Willi Weihnachtskaktus
Steckbrief
Was ist der passende Standort für die Überwinterung?
Der Standort zur Überwinterung deiner Kakteen sollte möglichst hell sein. Eine Temperatur zwischen 5 und 15 Grad ist perfekt. Die helle Fensterbank in einem unbeheizten Treppenhaus, ein heller Kellerraum oder sogar ein frostfreies Gewächshaus sind ideal. Im Winterquartier sollte zudem eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent herrschen.
Tipp: Je kühler der Winterstandort, desto weniger Licht benötigt der Kaktus. Bei geringen Temperaturen genügt daher bereits ein kleines Fenster im Keller, damit der Kaktus unbeschadet überwintern kann.
Wie bereite ich den Kaktus auf die Überwinterung vor?
Damit der Kaktus gut auf sein Winterquartier vorbereitet werden kann, ist es wichtig ihn in der Wachstumsphase (von März bis September) regelmäßig zu düngen. So erhält er genügend Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und ist bestens für den Winter gewappnet. Um ihn auf die anstehende Überwinterung vorzubereiten, kannst du ihn Mitte Oktober ein letztes Mal düngen und durchdringend gießen. Warte anschließend ein bis zwei Wochen, damit das Substrat wieder antrocknen kann, bevor der Kaktus umzieht. So vermeidest du, dass die Erde bei niedrigen Temperaturen nicht mehr trocknet und Fäulnis entsteht.
Wie sollte der Kaktus beim Überwintern gepflegt werden?
Während der Überwinterung müssen große Kakteen gar nicht gegossen werden. Kleinere Kakteen solltest du einmal im Monat schlückchenweise wässern. Sie können aufgrund ihrer Größe nicht genügend Wasser für die komplette Zeit speichern und benötigen daher deine Unterstützung.
Düngen musst du deine Kakteen während der Ruhepause gar nicht. Die Nährstoffe würden ihnen einen Boost geben und das Wachstum anregen. Da dies während der Pause vermieden werden soll, kannst du den Dünger komplett weglassen.
Wie überwintere ich winterharte Kakteen?
Winterharte Kakteen sind resistenter gegen Kälte und können daher das ganze Jahr über im Freien stehen. Auch in den kalten Wintermonaten kannst du sie gern draußen lassen, sie benötigen allerdings einen Schutz. Stelle sie regengeschützt bspw. unter ein Vordach und schaue, dass sie auch vor Wind geschützt sind. Stelle den Topf auf einen Tisch oder Styropor, damit er nicht auf dem kalten Boden steht. Umwickle den Topf zusätzlich mit Vlies oder Jute, damit die Erde nicht zu schnell friert. Der Kaktus selbst darf nicht eingewickelt werden, da er auch im Winter Licht benötigt.
Tipp: Auch bei starkem Frost solltest du deinen winterharten Kaktus nicht nach drinnen holen, er bildet sonst schwache Triebe und ihm droht beim erneuten Rausstellen Erfrierungsgefahr.
Da Kakteen in ihren dicken Trieben das Wasser speichern, solltest du einen winterharten Kaktus im Herbst nicht mehr zu stark gießen. Er sammelt sonst zu viel Wasser und dieses friert bei den kalten Temperaturen in seinen Trieben. Im Winter benötigt der Kaktus draußen nicht viel Aufmerksamkeit von dir, da er ein wahrer Überlebenskünstler ist: Der winterharte Kaktus stößt das Wasser in seinen Trieben langsam ab, sodass diese einknicken. Dies ist sein Schutz vor dem Gefrieren – gieße ihn daher nicht, auch wenn die Triebe schlapp aussehen. Zusätzlich lagert der Kaktus Salze in seinen Trieben, die den Gefrierpunkt senken. Dadurch entsteht auf den Trieben eine bräunliche Verfärbung, sie verschwindet im Frühjahr aber wieder.
Wann sollte der Kaktus aus dem Winterquartier zurückkehren?
Im März kann der Kaktus an seinen Stammplatz zurückkehren: Wecke ihn mit einem sanften Sprühnebel aus lauwarmem Wasser. Eine Woche später kannst du dann mit dem normalen Pflegeprogramm für Kakteen wieder durchstarten. Gieße ihn durchdringend und gib ein wenig Flüssigdünger ins Gießwasser – die Nährstoffe kann er für seine nun anstehende Blüte sehr gut gebrauchen. Nutze zur Pflege deiner Kakteen einen speziellen Kakteendünger: