Beeren auf dem Balkon anbauen

Obst auf dem Balkon anzubauen klingt nicht so leicht, da Äpfel, Birnen oder Kirschen an großen Bäumen wachsen, die für den Balkon unpassend sind. Doch Beeren passen selbst in die kleinste Ecke, denn sie wachsen meist sehr schlank und säulenartig. Der kompakte Wuchs macht sie zu leckeren und gleichzeitig schönen Balkonbewohnern. Wir zeigen dir, was du beim Anbau beachten solltest und welche Beerensorten am besten für den Balkon geeignet sind.

Übrigens: Nahezu alle Beeren werden im Herbst gepflanzt und können erst im darauffolgenden Jahr geerntet werden. Also jetzt noch schnell den Balkon umplanen und im nächsten Jahr hast du den perfekten Naschbalkon!

Damit die Ernte möglichst süß ausfällt, sind Standort, Topfgröße, Erde, Wasser und Dünger wichtig:

Tipp: Pflanze verschiedene Beerensorten in einem Topf oder Balkonkasten – auch Hochbeete sind bestens geeignet. So ist die Vielfalt noch größer und dein Balkon wird noch bunter!

Jetzt stellt sich also nur noch die Frage, welche Beerensorte du besonders gern anbauen möchtest. Hier findest du eine kurze Übersicht:

Erdbeeren sind auf deinem Naschbalkon ein absolutes Muss. Sie sind sehr pflegeleicht und super lecker! Das Besondere an Erdbeeren: Sie wachsen gern als Kletterpflanze und sind somit auch für einen kleinen Balkon toll geeignet. Damit die Erdbeere gut klettern kann, solltest du den Topf an die Hauswand stellen und eine Rankhilfe an der Wand befestigen. Die Hauswand gibt noch einmal zusätzliche Wärme und die Früchte werden noch süßer. Alternativ gibt es auch Hängeerdbeeren, die sich in einer Ampel oder einem Balkonkasten sehr gut machen.

Geerntet werden Erdbeeren zwischen Juni und September. Du solltest sie allerdings erst ernten, wenn sie wirklich reif sind, da sie nicht mehr nachreifen! Mehr über die Erdbeere erfährst du übrigens in unserem Pflanzenportrait:

Die Heidelbeere ist nicht ganz so sonnenhungrig wie die Erdbeere, sie ist auch im Halbschatten sehr zufrieden. Das Wichtigste für die Heidelbeere ist der richtige Boden: Sie gehören zu den Moorbeetpflanzen und benötigen einen eher sauren Boden. Eine Rhododendron- oder Hortensienerde eignet sich hier besonders gut, weil auch sie einen sauren Boden bevorzugen. Da Heidelbeeren andere Ansprüche an die Erde haben als die meisten Beeren, solltest du sie nicht zusammen mit anderen Beeren in einen Topf pflanzen. Die Bewässerung und Düngung der Heidelbeeren funktioniert aber genauso wie bei anderen Beerensorten.

Brombeeren können im Garten sehr stark ranken und zu großen Büschen heranwachsen. Für den Balkon gibt es aber auch kleinere Sorten, die säulenförmig und kompakt wachsen. Wie die Erdbeere benötigen sie dann ebenfalls ein Rankgitter an der Hauswand. Wenn du die Pflanze direkt zu Beginn am Rankgitter entlang führst, nimmt sie nicht ganz so viel Platz ein wie im Garten und bekommt häufig  weniger starke Dornen. Da sie genau wie die Erdbeeren gern in der prallen Sonne stehen, kannst du beide Pflanzen auch gemeinsam in einen Topf oder Kasten pflanzen.

Tipp: Statt eines Rankgitters kann die Brombeere auch am Balkongeländer ranken. Du musst ihr lediglich zu Beginn den Weg etwas zeigen und die ersten Triebe am Geländer befestigen.

Himbeeren sind im Wachstum und in den Ansprüchen sehr ähnlich wie die Brombeere. Sie wachsen ebenfalls an einem Rankgitter oder als Ampel. Einige Sorten entwickeln auch keine Dornen und die Ernte fällt etwas leichter. Die Himbeere benötigt generell Sonne zum Wachsen, Halbschatten verträgt sie aber auch sehr gut. Nach der Ernte zwischen August und Oktober solltest du die Himbeere zurückschneiden. So kann sie im nächsten Jahr wieder viele neue Triebe entwickeln und somit auch leckere Früchte.

Johannisbeeren sehen nicht nur schön aus, sie sind auch richtige Vitamin-C-Bomben, da sie rund vier Mal so viel Vitamin C haben wie Zitronen. Sie gehören zu den Flachwurzlern und benötigen daher keinen sehr tiefen Topf. Allerdings können selbst die kleinen Sorten für den Balkon ein bis zwei Meter hoch werden. So eignet sich die Johannisbeere aber bestens als Sichtschutz auf dem Balkon. Die Johannisbeere steht ebenfalls gern in der Sonne oder im Halbschatten, ein windgeschützter Ort wäre am besten. Da sich die Blüten bereits im April bilden und es dann noch frostig sein könnte, ist der Windschutz vor allem im Frühjahr besonders wichtig. Reif sind die Johannisbeeren ab dem 24. Juni, ab dem namensgebenden Johannistag.

Goji-Beeren sind ein absolutes Superfood und in getrockneter Form vor allem in Smoothiebowls sehr beliebt. Aber auch frisch schmecken die Beeren sehr lecker. Die Pflanze aus Asien fühlt sich auch auf unseren heimischen Balkonen sehr wohl. Achte beim Kauf auf die Sorte, da einige Sträucher bis zu drei Meter groß werden – es gibt aber auch kompakte Balkonsorten. Auch ohne Früchte sieht der Strauch dank seiner violetten Trichterblüten sehr schön aus. Die Goji-Beere ist besonders anfällig für Mehltau, der durch stehendes Wasser auf den Blättern entsteht. Achte daher darauf, dass der Strauch möglichst frei steht und schüttele die Blätter nach einem starken Regen etwas ab.

Die Cranberry ist mit der Heidelbeere verwandt und benötigt ebenfalls einen sauren Boden. Du kannst also zum Pflanzen der Cranberry auch Rhododendron- oder Hortensienerde verwenden. Die Cranberry macht im Gegensatz zur Heidelbeere auch im Winter eine gute Figur, denn sie behält ihre Blätter.