Kräuter kannst du ganz einfach selbst ziehen. Hier erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du aus kleinen Kräutersamen eine schöne Pflanze bekommst und welche Kräuter sich für die Anzucht eignen.
Kräuterpflanzen kannst du auf der Küchenfensterbank sowohl das ganze Jahr über halten als auch ernten. Grund genug, Kräuter selbst zu ziehen und die Pflanze von der Saat bis zur großen Pflanzen zu begleiten.
Die sechs wichtigsten Faktoren für die Kräuteranzucht
Standort: Als erstes solltest du nach einem passenden Standort für die Kräuteranzucht Ausschau halten. Ein heller Platz auf der Küchenfensterbank eignet sich für die meisten Kräuter am besten. Zudem ist in der Regel für die Keimung der Samen Wärme notwendig – etwa 20°C beträgt die optimale Keimtemperatur, die allerdings je Kräutersorte auch unterschiedlich ausfallen kann. Auf der Rückseite des Samentütchens findest du hierzu ausführliche Informationen.
Erde: Die Erde bildet die Basis für deine kleinen Kräuterpflanzen und sollte daher zu ihren Ansprüchen passen. Wichtig ist, dass sie gut Wasser durch lässt, damit keine Staunässe entsteht. Für die Anzucht eignet sich eine nährstoffarme Anzuchterde am besten. Nachdem die Pflanzen etwas gewachsen sind und du sie in einen größeren Topf umsetzt, eignet sich am besten eine spezielle Bio-Kräutererde, wie unsere Kitchen Passion Erde. Sie enthält zusätzlich wichtige Nährstoffe, die den jungen Pflanzen beim Wachsen helfen.
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Licht: Neben der Erde ist auch das Licht ein wichtiger Faktor für das Pflanzenwachstum. Kräutersamen unterscheiden sich in Licht- und Dunkelkeimer. Bei Dunkelkeimern werden die Samen vollständig mit Erde bedeckt; in etwa so hoch, wie die Samen selbst hoch sind. Die Samen von Lichtkeimern werden nur leicht in die Erde gedrückt. Hier findest du eine Übersicht, welche Kräuter Licht- und Dunkelkeimer sind:
Wasser: Deine Kräuter leben nicht nur von Luft und Liebe, auch Wasser ist für ein gesundes Wachstum wichtig. Die meisten Kräuter benötigen sehr viel Wasser; das gilt allerdings erst für den Zeitpunkt, ab dem die Pflanze etwas größer ist. Für die Saat gilt: Sie muss immer etwas feucht sein, sodass du die Samen alle 2-3 Tage mit einer Sprühflasche bewässern solltest.
Zeitpunkt: Bei der Anzucht von Kräutern kommt es nur bedingt auf den richtigen Zeitpunkt an. Auf dem Balkon kannst du ab Mitte Mai bis in den Spätsommer aussähen. Drinnen kann die Aussaat das ganze Jahr über erfolgen. Allerdings dauert die Anzucht von November bis Januar aufgrund der kühleren Temperaturen und dem geringeren Licht etwas länger. Wir würden daher die Anzucht auf der Küchenfensterbank ab Februar empfehlen. Mehr Infos zum Aussaat-Zeitpunkt der einzelnen Kräuter findest du in unserem Aussaat-Kalender zum Download.
Pflanzgefäß: Für die Anzucht von Kräutern kannst du verschiedene Pflanzgefäße verwenden. Entweder setzt du die Samen direkt einzeln in einen größeren Topf oder du setzt sie in kleine Anzuchtgefäße. Die Anzuchtgefäße haben den Vorteil, dass du sie alle gemeinsam unter eine Haube setzen kannst, was die Keimung positiv beeinflusst.
Kräuter Anzucht Schritt für Schritt
- 1.
1. Die richtige Basis
Fülle deine Anzuchttöpfe oder dein Pflanzgefäß bis zum oberen Rand mit Erde und drücke sie ein wenig an.
- 2.
2. Die Aussaat
Je nach Gefäß werden die Kräutersamen entweder einzeln in einem kleinen Gefäß oder mit etwas Abstand zueinander in einem größeren Pflanztopf verteilt. Abhängig von der Sorte wird anschließend die Saat mit etwas Erde bedeckt und gut befeuchtet.
- 3.
3. Die Keimung
Für optimale Keimungsbedingungen sollte dein Pflanzgefäß an einem warmen Ort befinden und mit einer Haube bedeckt werden. Überprüfe alle 2-3 Tage, ob die Erde noch feucht ist und wässere sonst mit einer Sprühflasche nach.
- 4.
4. Der Umzug
Nach etwa zwei Wochen zeigt sich das erste Blattpaar – der richtige Zeitpunkt fürs Umpflanzen ist gekommen. Hebel das kleine Pflänzchen vorsichtig mit einem dünnen Holzstab aus dem Topf und setzte es mit frischer Erde in ein größeres Gefäß. Die Abdeckhaube kann jetzt abgenommen werden.
- 5.
5. Die Ernte
Einige Wochen später ist deine Kräuterpflanze schon größer gewachsen und die ersten Blätter können geerntet werden. Beachte, dass du nur einzelne Blätter erntest, damit deine Pflanze weiter wachsen kann. Und das Gießen natürlich nicht vergessen!
Die besten Kräuter für die eigene Aussaat
Nicht alle Kräuter lassen sich gut aussäen. Einige Sorten keimen nur sehr schwer, sodass es leichter ist, sie durch Teilung zu vermehren als durch die Aussaat. Diese Kräuter eignen sich besonders gut für die eigene Anzucht:
- Kresse: Kresse hat man schon früher als Kind gern angepflanzt, denn die Samen benötigen zum Wachsen keine Erde – ein feuchtes Küchenpapier genügt ihnen zum Wachsen.
- Schnittlauch: Schnittlauch ist sehr einfach anzubauen: Er wächst sehr schnell und dicht. Verwende daher direkt ein etwas größeres Pflanzgefäß.
- Petersilie: Petersilie gehört zu den Klassikern unter den Kräutern. Hier wird zwischen glatter und krauser Petersilie unterschieden, wobei die glatte Petersilie aromatischer ist und schneller wächst.
- Dill: Dill ist perfekt für dich geeignet, wenn du noch neu in der Kräuteraussaat bist. Denn Dill keimt schon bei Temperaturen um die 15 Grad und benötigt nicht viel Licht – es ist somit im Wachstum recht anspruchslos.
- Oregano: Oregano lässt sich nicht ganz so leicht aussäen, da die Samen sehr klein sind; vermische sie daher mit ein wenig Sand, damit die Aussaat leichter gelingt.
- Thymian: Die Samen des Thymian sind ähnlich wie beim Oregano sehr klein und werden daher ebenfalls für die Aussaat mit Sand vermischt.
- Minze: Auch Minze eignet sich gut für die Aussaat. Die Samen keimen sehr zuverlässig, da die Pflanze generell schnell wächst. Am besten eignen sich die Sorten Grüne Minze, Wasserminze, Acker-Minze und Rossminze.
- Salbei: Salbei lässt sich ebenfalls aussäen. Die Keimhäufigkeit ist nicht ganz so hoch, wie bei einigen anderen Kräutern, aber mit ein bisschen Glück wächst eine schöne Pflanze aus den Samen.
Diese Pflanzen eignen sich nicht so gut für die Aussaat:
- Basilikum: Basilikum wächst an sich sehr schnell, die Keimung ist aber nicht so einfach. Insofern solltest du Basilikum lieber als Jungpflanze kaufen und durch Teilung vermehren.
- Rosmarin: Rosmarin lässt sich zwar an sich leicht aussäen, doch die Samen keimen sehr ungleichmäßig. Du musst bei der Aussaat selbst also sehr geduldig sein und oft von vorn beginnen.
- Bärlauch: Bärlauch kann generell selbst ausgesät werden. Allerdings hält sich das Saatgut maximal ein halbes Jahr und sollte am besten bei der Aussaat sehr frisch sein. Wir würden dir daher auch hier empfehlen, eine Jungpflanze zu kaufen.